Dr. Cordula Tollmien Emmy Noether Rezeptionsgeschichte USA

Öffentliche Würdigungen von
Emmy Noether in den USA

Die wissenschaftliche öffentliche Würdigung von Emmy Noether fand Anfang der 1980er Jahre fast ausschließlich in den USA statt, wo auch eine Reihe von wichtigen biographischen Arbeiten erschienen.

1980: Seit 1980 wählt die amerikanische Association for Women in Mathematics (AWM) eine Frau aus, die auf ihren Jahrestreffen eine Emmy Noether Vorlesung (Noether Lectures) hält. Unter den Preisträgerinnen war 1981 Olga Taussky-Todd, die noch mit Emmy Noether zusammen gearbeitet hatte.

1981: Schon 1981 erschien bereits mit Blick auf Emmy Noethers 100. Geburtstag der Sammelband "A Tribute to Her Life and Work", der eine ausführliche Biographie von Clark Kimberling, Erinnerungen an Göttingen und Emmy Noether von Saunders Mac Lane und Olga Taussky und Nachrufe von Bartel van der Waerden und Pavel S. Alexandroff enthält, sowie verschiedene Beiträge über Noethers Mathematik und außerdem die Übersetzung ihres berühmten Vortrages über Hyperkomplexe Systeme ins Englische, den sie 1932 auf dem Internationalen Mathematiker Kongress in Zürich gehalten hatte.

1981: Die grundlegende Biographie von Auguste Dick, die schon 1970 erschienen war und am Anfang aller biographischen Forschung über Emmy Noether steht (Auguste Dick, Emmy Noether: 1882-1935, Elemente der Mathematik. Beiheft 13, Basel, 1970), war kurz zuvor ins Englische übersetzt worden und in den USA erschienen (Boston 1981).

1982: 1982 - zu Emmy Noethers 100. Geburtstag fand in Bryn Mawr College (der Schwestern-Universität von Princeton, wo Emmy Noether nach ihrer Emigration 1933 Aufnahme gefunden hatte) ein Symposium statt.

Der Band mit den Beiträgen dieses Symposiums erschien 1983 mit einer ausführlichen Bibliographie aller Werke und Besprechungen Emmy Noethers.

1983: Damit nicht genug, erfolgte auch die Herausgabe von Emmy Noethers Gesammelten Werken nicht etwa in Deutschland, sondern in den USA. Nathan Jacobson (1910-1999) hatte 1935 Vorlesungen bei Emmy Noether in Princeton gehört und nach ihrem plötzlichen Tod im April 1935 1935/36 ihre Vorlesungen in Bryn Mawr übernommen. Er hatte an dem Symposium in Bryn Mawr teilgenommen und gab 1983 im Springer Verlag Emmy Noethers Gesammelte Werke als Faksimile Druck Faksimiledruck der Originalarbeiten (mit einem Lebenslauf Emmy Noethers aus dem Jahre 1907" und der Rede, die P.S. Alexandroff auf einer Gedenkveranstaltung der Moskauer Mathematischen Gesellschaft für Emmy Noether am 15.9 1935 gehalten hat), heraus.

Der Anfang von Emmy Noethers berühmter Arbeit "Idealtheorie in Ringbereichen" aus dem Jahre 1921, aus: Emmy Noether, Gesammelte Abhandlungen – Collected Papers, hg. von N. Jacobson, Berlin Heidelberg New York Tokyo 1983, S. 354 f.

Würdigungen in Deutschland

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